Inhaltsverzeichnis
TL;DR: 11 Erfolgsfaktoren für das Design von komplexen Formularen auf Websites, die Vertrauen aufbauen, Wunschkunden herausfiltern und Reibung reduzieren. Ohne Manipulation sondern auf Augenhöhe mit deinen Besuchern. Ideal für Coaches, Handwerker, Berater, Freelancer & UX-Teams, die weniger Abbrüche und mehr relevante Anfragen über ihr Formular wollen.
Niemand wird dir hinterher sagen: „Dein Formular war !@$#*&@*!.“
Es meldet sich einfach niemand über darüber oder sie springen mitten drin ab.
Und das kostet dich auf Dauer Kunden und damit Umsatz.
Denn es ist ja so:
Wer mit dir Kontakt aufnehmen will, vertraut dir bereits.
Aber jedes unnötige Nachdenken beim Ausfüllen erzeugt Reibungsverluste und kostet Vertrauen.
Vielleicht sind deine Fragen unklar, du willst irrelevante Details wissen ab oder die
Technik hakt irgendwo.
Wenn zu viel Reibung entsteht, kommt es zu Frust und Zweifeln und damit zu Abbrüchen!
Genau das wirst du in Zukunft gezielt mit Hilfe von diesem Artikel vermeiden.
In diesem Beitrag geht es in erster Line um eher komplexe Formulare, die auf einen Termin mit deinen Website Besuchern vorbereiten sollen.
Dabei ist es völlig egal, ob du Formulare für B2B- oder B2C-Kontakte erstellen willst.
Standard-online-Formulare werden hier zwar nicht direkt besprochen, aber keine Sorge: Du kannst alle Erkenntnisse aus dem Artikel nutzen und auch einfache Formulare auf deiner Website massiv aufwerten.
Los gehts!
Formular-Stellschraube 1: Dialog statt Datenverhör – Vertrauen schaffen durch Gesprächsstruktur
Es geht hier um etwas Grundsätzliches und sehr wichtiges.
Die meisten Formulare da draussen sind auch heute noch lieblos zusammengezimmert.
Sie sammeln so viele Daten wie möglich ein und haben dabei den Charme einer deutschen Behörde aus den 80er Jahren.
Farblos, langweilig, und zu oft zu verwirrend.
Es geht aber auch anders.
Versuche mal, ein Formular auf einer Website anders zu betrachten: wie der Einstieg in ein gutes erstes Gespräch.
Bevor du aber über Fragen oder Eingabefelder nachdenkst, stelle dir eine Frage:
Was willst du mit diesem Formular genau erreichen?
Das klingt auf den ersten Blick nach einer unwichtigen Frage, das ist es aber nicht.
Willst du ungeeignete Kandidaten ausfiltern? Eine Anfrage vorqualifizieren? Einen Termin vereinbaren?
Je genauer du weißt, was du erreichen willst, leichter wird dir die Planung fallen.
So ein Perspektivwechsel kann dir zeigen, wie einseitig deine Kommunikation bisher war. Aus einer Pflichtübung wird der der erste bewusste Kontakt mit deinen Website Besuchern.
- Problemorientiert: Das Problem deines Besuchers steht im Mittelpunkt.
- Klar: Welches Ziel hat das Formular? Ein Auftrag? Ein kostenloses Erstgespräch? Infomaterial?
- Transparent: Sag deinen Nutzern früh, welche (sensiblen und/oder persönlichen) Daten du am Ende brauchst.
Diese erste Stellschraube soll keine praktische Anleitung für dein Formular. Im Gegenteil.
Dieser Abschnitt ist eine Idee, Formulare bewusster zu erstellen und zwar mit deinem Website-Besucher als Gesprächspartner.
Das Ergebnis:
Wenn du deine Formulare wie ein gutes Gespräch aufbaust, werden sich deine Nutzer um einiges wohler fühlen.
Diese Herangehensweise allein wird die Reibungsverluste in deinen Formularen extrem verringern.
Krempel dir schon mal die Ärmel hoch.
Was in den nächsten Punkten auf dich zu kommt, ist Formular Design direkt aus der Praxis.
Jetzt wo du den Kerngedanken erfahren hast, werden alle folgenden Stellschrauben mehr Sinn ergeben.
Wenn du weisst, WARUM du etwas fragst ergibt es sich fast von selber, WIE du etwas am besten fragst.
Formular-Stellschraube 2: Chunking & Struktur – Nimm deine Nutzer an die Hand
Chunking: Bilde Themenkluster für eine optimale Formular-Struktur
Große und komplexe Formulare ohne Struktur sind aud einer Website maximal abschreckend.

Diese online-Formular ist ein einfaches Kontaktformular eines Betriebs für Heizung-Klima-Sanitär. Es ist kein Formular für eine Projektanfrage, sondern ein allgemeines Kontaktformular.
- Zu viele sensible Daten werden per Pflichtfeld abgefragt (Nachname, Straße, Hausnr., Ort, Telefon)
- Keine thematischen Cluster Personendaten, Kontaktdaten, Anfahrt, Nachricht und Bilder
- Betreffzeile: Entweder ganz raus oder Auswahl per Dropdown/Radioboxen (z.B.: Auftrag, Neubau, Reparatur, Service, Neuauftrag, Sonstiges)
Ich behaupte, niemand hat die Lust sich durch so ein Formularmonster durchzuarbeiten, es sei den es gibt einen Notfall oder ich habe keine andere Wahl.
Besser:
Mach es deinem Besucher so leicht wie möglich. Egal, warum sie sich bei dir melden.
Teile dein online-Formulare in thematische Häppchen (Chunks) auf.
Dieses Prinzip nennt man „Chunking“.
Das klingt auf den ersten Blick vielleicht simpel, aber genau hier werden oft massive Chancen vertan. Deshalb werde ich dir später nochmal sagen, bis es sitzt!
Mit einer thematischen Aufteilung trennst du verschiedenen Bereiche im Formular sauber voneinander und erleichterst das Ausfüllen.
Eine komplexe Struktur kann so aussehen:
- Problem abfragen
- Bedarf abfragen
- Sonderwünsche abfragen
- Terminwunsch
- Kontaktdaten
Ein allgemeines Formular kannst du so aufbauen:
- Kontaktdaten
- Nachricht
Oder
- Nachricht
- Kontaktdaten
Wie übersichtlich das Formular strukturiert wird entscheidet darüber, ob das Ausfüllen Spaß macht oder abturnt.
Du hast mehrere Möglichkeiten:
Das strukturierte Bandwurm-Formular: Ein langes Formular, das optisch in mehrere Blöcke aufgeteilt ist: Deine Nutzer scrollen von oben nach unten durch das Formular. Hier kannst du durch klare thematische Trennung von Formularabschnitten für Ordnung sorgen. Wenn die Felder in kleine Happen aufgeteilt sind, wirkt das ganze Formular weniger abschreckend.
Eine sehr effektiver Formular Design Ansatz ist das sogenannte „Multi Step Formular“. Dabei wird der Nutzer Schritt für Schritt durch einzelne Fragen oder Themenblöcke geführt. Warum das so effektiv ist, erfährst du weiter unten noch ausführlicher.
Vermeide Thematische Brüche und dein Formular bleibt im Flow
Das vermischen von verschiedenen Formular-Themen kannst du meistens bei kleineren Formularen beobachten.
Du willst im Standard Kontaktformular noch mal eben schnell das Budget abfragen?
Oder du fragst nach der Telefonnummer und mehrere Felder später fragst du erst nach der besten Erreichbarkeit?
Wenn du denkst:
„Nicht optimal, aber passt schon.“ hilfst du niemandem. Im Gegenteil
Durch solche Reibungsverluste springen mehr Nutzer ab, die vielleicht geblieben wären, wenn du es ihnen leichter gemacht hättest.
Vielleicht denkst du, das ist zu pingelig.
Jede Verbesserung der Struktur erhöht die Chance , dass das Formular bis zu Ende ausgefüllt wird.
Achte deshalb auch bei kleinen Formularen auf einen saubere Trennung von Themen.
Struktur bedeutet mentale Entlastung.
Zwischenüberschriften sind deine kognitiven Wegweiser im Formular
Zwischenüberschriften können sinnvoll sein. Das muss in jeden Fall individuell getestet werden.
Der Vorteil bei langen Formularen mit vielen Themen ist dabei am größten.
Beantworte damit Fragen wie:
- „Was passiert hier grade?“
- „Warum fülle ich das hier gerade aus?“
- „Bin ich hier richtig?“
Du bietest so deinen Nutzern eine klare Orientierung, was im aktuellen Teil des Formulars passiert.
Besonders bei komplexen Formularen reduzierst du so unnötige Denkarbeit.
Das Multi Step Formular: Mit kleinen Schritten zu mehr Konversion
Wie oben angekündigt gibt es jetzt mehr Infos zum Thema.
Diese Struktur ist kein Design-Gimmick, sondern ein wichtiges Wekzeug beim Formular Design.
Plus das Konzept „Multi Step“ kann deine Conversion massiv steigern.
Warum das so ist, zeige ich dir jetzt.
Das Menschliche Gehirn liebt kleine Schritte, wenn es um Arbeit geht.
Und ob du es glaubst oder nicht, Formulare ausfüllen ist Arbeit.
Ein Multi Step Formular hat mehrere Vorteile:
- 3 Steps mit jeweils 3 Feldern sind leichter zu erfassen als 9 Felder auf einmal.
- Du zeigst deinen Nutzern immer kleine Häppchen deines Formulars.
- Benutzer können sehen, wo sie sich im Formular befinden (z.B.: Fortschrittsbalken).
- Mit jedem Schritt steigt die Chance, dass das Formular bis zu Ende ausgefüllt wird.
Wenn du die einzelnen Schritte kennzeichnest und dynamisch anzeigst, wissen deine Nutzer immer wo sie im Formular sind. Das ist eine wichtige Orientierung und mit vielen Plugins einfach visuell umzusetzen.
Formular-Stellschraube 3: Micro-Commitments – So holst du dir den ersten Klick
Der Einstieg in dein online-Formular sollte maximal einfach sein.
Vermeide deshalb am Beginn deiner alle Eingabefelder, die der Nutzer aktiv mit Text füllen muss.
Den Grund kennst du bereits!
Niemand füllt gerne Textfelder aus.
Was du stattdessen machen kannst und auch tun solltest?
Lies weiter!
Den idealen Einsieg verrate ich dir im nächsten Abschnitt.
Warum Radio-Buttons & Checkboxen der perfekte Formulareinstieg sind

Am Beginn deines online-Formulars sind Antworten, die deine Nutzer einfach anklicken können.
Radio und Checkboxen sind ideal, denn sie sind
- Benutzerfreundlich
- Interaktiv
- effizient
- Belohnen den Nutzer mit jedem Klick.
Senke die Usability-Hürden auf ein Minimum und steigere so automatisch die Konversionsrate. Sorge dafür dass die ersten Interaktionen intuitiv und ohne Arbeit stattfinden können.
Übrigens: Du wirst weiter unter noch öfter lesen, dass du so deinen Nutzern Arbeit abnehmen kannst.
Warum?
Weil Checkboxen, Radiobuttons und Dropdowns den Flow erhöhen und die Conversion-Rate steigern.
Formularfragen besser formulieren: Klar, relevant und führend
Wie so oft im Leben siegt die Klarheit.
Stelle zum Formularstart einfache und relevante Fragen.
Sei von Anfang an auf das Kernziel deines Formulars fokussiert.
Vermeide Fragen, die nicht direkt mit dem Anliegen deines Formulars zu tun haben.
Biete deinen Nutzern einfache Antworten aus der Lebenswelt deiner Besucher.
Mini-Commitments: Mit Psychologie bessere Formularabschlüsse
Ist der Einstieg erst einmal geschafft, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit mit jedem Klick, dass das Formular komplett ausgefüllt wird. Jeder Klick ist ein kleines „Ja“.
Cialdini beschreibt das als das „mit-dem-Fuß-in-der-Tür“-Prinzip.
Lass uns das auf den Bereich Formular Design übertragen.
Je mehr leichte und relevante Aktionen eingefordert werden desto mehr erhöht sich mit jedem Klick die Bereitschaft bis zum Ende dabei zu bleiben.
Formular-Stellschraube 4: Klarheit schlägt Kopfzerbrechen – Usability durch mentale Entlastung
Wer zu zu viel denkt springt ab.
Vermeide Denkpausen: Klare Feldbeschriftungen für höhere Konversion
Feldbeschriftungen entscheiden darüber, ob deine Benutzer herumrätseln müssen, was sie in ein Feld eintragen sollen oder ob sie genau wissen, was sie wo rein muss.
Diesen Tipp kannst du sofort in allen deinen Formularen umsetzen. Ohne technisches Wissen.
Neben funktionalen Standard-Feldern wie „Name“, „E-Mail Adresse“ oder „Telefonnummer“ gibt es in deinen Formularen auch Felder, in den du ganz spezielle Informationen abfragen willst.
- Die Probleme deiner Besucher in bestimmten Situationen
- Ziele und Wünsche
- Erwartungen an Produkte oder Dienstleistungen
- Spezielle Informationen zu ihrer aktuellen Situation
Besonders bei Feldern, in denen Freitext nötig ist, weiß ein Nutzer nicht sofort, was erwartet wird. oder wie viel geschrieben werden soll.
- Reichen paar Stichworte?
- Soll es ein halber Roman werden?
- Was genau soll in das Feld?

Ein Beispiel aus meinen Qualifikationsformular zum WordPress Wartungsvertrag:
Bei der Frage „Welche Aufgabe hat deine Website?“ gebe ich diverse vordefinierte Antworten und ein optimales Feld.
Dieses Feld hat das Label: „Meine Website hat folgende Aufgabe (1-3 Stichworte reichen!): „
Der Nutzer weiß ganz genau, was erwartet wird und welcher Umfang ausreichend ist.
So bleiben so gut wie keine Fragen offen.
Mentale Entlastung: Einfach Klicken statt Felder ausfüllen
Die Vorteile von Klickbaren Optionen hast du ja schon weiter oben kennengelernt.
In diesem Kontext geht es um das aktiver Vermeiden von Denkarbeit.
Und ich kann es nicht oft genug sagen.
Je weniger dein Nutzer beim Ausfüllen denken muss, desto besser.
Besonders auf dem Handy.
Also nimm deinen Nutzern auch hier so viel Ausfüll- und Denkarbeit wie möglich ab.
Vertrauen durch Konsistenz: Bitte keine Überraschungen!
Sei berechenbar.
Das klingt vielleicht banal, ist aber wichtig.
Deine Nutzer sollen zu jedem Zeitpunkt wissen, was sie als nächstes erwartet.
Wir Menschen reagieren immer skeptisch, wenn plötzlich etwas anders ist.
Unsicherheit, Überraschungen und thematische Sprünge erzeugen Reibungsverluste und kosten indirekt Vertrauen.
Hier sind einige Beispiele für solche Brüche um Flow:
- Plötzliche Abfragen sensibler Daten ohne Grund (z. B. Telefonnummer)
- Abrupter Themenwechsel mitten im Formular
- Unklare Feld-Label
- Keine unnötigen vorausgewählten Features (Newsletter, Anmeldung)
Dieser Faktor erscheint auf den ersten Blick vielleicht nicht besonders wichtig. Berechenbarkeit und Konsistenz sorgen dafür, dass sich deine Besucher beim ausfüllen sicher fühlen. Und das schafft Vertrauen.
Formular-Stellschraube 5: Schreib auf Augenhöhe – So baust du Vertrauen über Sprache auf
Tonalität und Copy: Sprich die Sprache deiner Zielgruppe
Am besten du benutzt die Alltagssprache deiner Besucher, die das Formular ausfüllen.
Ein Beispiel:
Du brauchst technische Informationen, die Formular-Ausfüller sind aber Technik Laien?
Benutze keine Fachwörter, sondern drücke dich so einfach wie möglich aus.
Umschreibe die technischen Begriffe mit Alltagssprache 100% verständlich und biete diese als klickbare Optionen an.
Wenn du Fachbegriffe nutzt, gib deinen Besuchern die Chance, dir zu zu sagen, dass sie keine Ahnung haben, was du von ihnen willst.
In einem meiner Formulare frage ich nach WordPress Plugins, Themes oder Child-Themes.
Nicht jeder kennt sich gut mit den technischen Details von WordPress aus.
Deshalb gibt es bei diesen Fragen die Antwort
„Was ist ein Theme? / Ich weiß es nicht!“
Bei Klick auf diese Option wird die Frage sofort geschlossen und ich spreche das Thema beim direkten Kontakt vorsichtig an.
Erkläre das „Warum“, wenn du nach sensiblen Daten fragst
Erkläre deinen Benutzern, was sie erwartet.
Sei transparent wenn es persönlich wird.
Persönliche Details gibt niemand gerne heraus.
Hier kannst du mit Transparenz für Vertrauen sorgen.
Sag, warum du gerade jetzt diese Daten brauchst und was mit ihnen passiert.
Bei persönlichen Daten kannst du zum Beispiel direkt auf die Vorgaben der DSGVO hinweisen.
Wenn du zeigst, dass du die Rechte und die Daten deiner Besucher respektierst, schafft das Vertrauen.
Das gilt auch für andere Infos, die du über Formulare abfragst.
Wenn du sagst, dass die Information XY wichtig für den späteren Call wichtig ist, ergibt das Formular für den Nutzer mehr Sinn.
Wir Menschen tun gerne sinnvolle Dinge!
Formular-Stellschraube 6: Pflichtfelder smart markieren – es ist so einfach, dass es fast peinlich ist
Everything is full of stars!
Viele Formulare bestehen zu 99% aus Pflichtfeldern und jedes Feld wird mit einem Sternchen markiert.
Das kann unterbewusst unnötig Druck aufbauen, wenn alles ausgefüllt werden MUSS.
Es geht auch einfacher. Viel einfacher.
Markiere nur die Ausnahmen.
- Wenn du nur wenige Pflichtfelder hast, markiere nur die Pflichtfelder.
- Wenn dein Formular fast nur aus Pflichtfeldern besteht, markiere die optionalen Felder mit „(Optional)“.
Ein gut strukturiertes Formular ist keine Pflichtfeld-Sternchen-Party.
Formular-Stellschraube 7: Das Feedback nach dem letzten Klick – mehr Sicherheit nach dem Abschicken
Nach dem Absenden bekommt der Nutzer kein Feedback?
Es passiert gar nichts?
Nada?
Das ist der der perfekte Nährboden für die ersten Zweifel.
- Was passiert jetzt?
- Wann bekomme ich eine Antwort?
- Bekomme ich überhaupt eine Antwort?
- Und was ist meinen Daten?
- Sind die sicher?
- Werden die jetzt an Datenbroker verkauft?
Ein Feedback nach dem Absenden wird beim Formular Design gerne vergessen.
Ein kleiner Hinweis nach dem Absenden kann hier Wunder wirken.
Zum Beispiel:
„Vielen Dank, ich melde mich so schnell ich kann.“
Noch besser:
„Vielen Dank, ich melde mich in den nächsten 24 Stunden bei dir.“
Oder
„Du bekommst gleich eine Bestätigung. Schau auch in deinem Sparordner nach!“
Ein kleines Feedback wie eins dieser Beispiele fühlt sich wie ein Dankeschön an und zeigt, dass die Nachricht angekommen ist.
Formular-Stellschraube 8: Mobile First – So wird dein Formular daumentauglich
Mehr als die Hälfte der Website-Besucher kommen über mobile Geräte.
Wenn du Formulare baust, denke daran, dass sie mit dem Daumen bedient werden, nicht mit der Maus.
Viele Punkte hast du oben schon erfahren.
Für mobile Nutzer zählen sie doppelt, deshalb gibt es sie hier nochmal auf einen Blick.
- Platziere Felder konsequent untereinander.
- Alle Felder sollten groß genug für die Touch-Bedienung sein.
- Gestalte Checkboxen und Radiobuttons gerne etwas größer.
- Benutze Zweckgebundene Felder (Telefonnummer, E-Mail, etc.)
- Noch einmal, weil es so wichtig ist: Frage so wenig Freitext wie möglich ab!
- Direktes Feedback bei Ausfüll-Fehlern.
Formular-Stellschraube 9: Strategisches Formulardenken – Nutzer verstehen wie im Erstgespräch
Betrachte dein Formular als strategisches Werkzeug zur Vorqualifikation.
Denke wie in einem ersten Beratungs-Gespräch.
Welche Fragen kannst du direkt aus deiner Praxis umsetzen?
Formuliere Kernfragen, die du jedem deiner potentiellen Kunden schon früh stellen würdest.
Formulare zur Projekt-Anfrage:
- Worum genau geht es?
- Was ist dein Problem/Bedarf?
- Bis wann soll es erledigt sein?
Ein gutes Beispiel dafür ist das Formular auf njplus.de:
Dieses Unternehmen hat sich auf genau zwei Schwerpunkte spezialisiert:
Wärmepumpen und Badezimmer.
Das Formular für eine Projektanfrage bewegt sich streng innerhalb dieser Grenzen und fragt hier die absolut notwendigen Daten für eine optimalen Einstieg ab.
- Projektart (Wärmepumpe oder Badezimmer)
- Gebäudeart
- Wohnsituation
- Kontaktdaten
- mit Telefonnummer und bester Erreichbarkeit
- Die PLZ wird zum Schluss abgefragt, da diese Information eine der größten Hürden darstellt, für die Anfahrtsplanung aber wichtig ist. Deshalb ist hier auch ein Felderklärung platziert.

Wenn du die richtigen Fragen stellst, zeigst du von Anfang an, dass du deine Kunden verstehst.
Deine Nutzer fühlen sich so ernst genommen bleiben bis zum Schluss dran und du hast eine optimale Grundlage, ihnen zu helfen.
Euer erstes Gespräch startet so bereits mitten im Thema und nicht bei null.
Formular-Stellschraube 10: Daten mit Sinn und Zweck – So fragst du nur, was wirklich wichtig ist
Jedes einzelne Feld ist ein Vertrauens-Test.
Viele Formulare versuchen maximal viele Informationen abzufragen.
Das erzeugt eher Frust!

Besonders sensible Daten rückt niemand gerne raus, es sei denn sie sind für den Prozess absolut notwendig.
Konzentriere dich also auf das Wesentliche.
Je weniger (sensible) Daten du abfragst, desto besser.
Du brauchst den Nachnamen nicht zwingend?
Lass ihn weg!
Das gleiche gilt für Telefonnummer und andere Personenbezogene Daten.
Aber auch nicht jede Frage ist für die erste Bestandsaufnahme relevant.
Frage dich bei jedem Eingabefeld:
Ist es wirklich notwendig, jetzt schon diese Information zu erhalten?
Könnte ein Nutzer diese Frage für unnötig empfinden?
Ein gutes Formular sollte nur das abfragen, was du unbedingt brauchst, um in einem ersten Schritt helfen zu können.
Bei Checkboxen und Radiobuttons baue Optionen ein, bei denen der Nutzer sein Gesicht wahren kann.
- „Ich weiß es nicht“
- „Unbekannt“
- „Möchte ich nicht beantworten“
Formular-Stellschraube 11: Das ARC Framework – Fragen, reflektieren, Entscheiden
Ein Formular sollte sich wie ein gutes Gespräch entfalten.
Wenn es der Einstieg in ein erstes Kundengespräch ist, geht es nicht nur darum, was du fragst, sondern auch wann welche Frage kommt.
Die Reihenfolge eine entschiedene Rolle, wie wohl sich ein Nutzer im Verlauf fühlt.
Ich habe aus meinen Erkenntnissen im Formular Design ein eigenes kleines Framework entwickelt:
Das ARC Framework:
- A wie Ask: Beginne mit einfache und grundsätzlichen Fragen.
- R wie Reflect: Schaffe Kontext und eine Verbindung zwischen dir und dem Problem deiner Besucher
- C wie Commit: Biete Raum für Entscheidung oder Ausstieg (Mehr dazu im Bonus-Abschnitt)
Der Einstieg kann ungefähr so aussehen:
- Für welches Produkt/welchen Service interessierst du dich?
- An welchen Tagen brauchst du einen bestimmten Service.
- Hast du bereits eine Website?
Anschliessend bekommen die Fragen mehr Relevanz:
- Was dein Problem das du mit der Dienstleistung/dem Service/dem Produkt lösen willst?
- Was hast du bisher versucht, um es zu lösen?
- Was ist deine aktuelle Situation?
Warum dieser Schritt wichtig ist:
Die Selbstwahrnehmungstheorie von Daryl Bem zeigt, dass Menschen sich besser verstehen, wenn sie ihr Verhalten reflektieren.
Wer sich selbst versteht, kann also besser Entscheidungen treffen. Genau deshalb steigt die Qualität deiner Anfragen. Nicht durch Tricks, sondern durch Klarheit.
Mit guten Fragen sorgst du dafür, dass der Nutzer den eigenen Bedarf nochmal geprüft und mit deinem Angebot abgleicht.
Besonders hilfreich bei Hochpreis-Angeboten vermeidest du so Buyers Remorse.
Frage erst dann nach den wichtigen Dingen, wenn durch die Fragen zuvor ein Problembewusstsein und Investitionsbereitschaft entstanden ist.
- Wie hoch ist dein Budget?
- Bis wann soll geliefert werden?
- Was sind deine Ziele mit dem Produkt/der Dienstleistung?
- Gibt es einen Wunschzeitraum?
- Was ist dir besonders wichtig bei der Umsetzung?
Wichtig: Gib in diesem Bereich aktiv die Möglichkeit zum Absprung. Besonders wenn es um den Verkauf von hochpreisigen Angeboten geht.
Das Ziel dabei ist, den Druck aus dem Formular zu nehmen.
Der Nutzer ist in diesem Moment alleine mit deinem Angebot und dem Formular als deinen Stellvertreter.
Das zählt wirklich beim Formular Design: Strategie + Struktur & Design
Moment, wir haben (fast) etwas vergessen.
Layout, Design und die Technik hinter dem Formular haben wir noch gar nicht besprochen.
Dabei ist Design nicht unwichtig:
Layout, Farben und Schriftarten sorgen dafür, dass dein Formular gut aussieht und benutzerfreundlich ist.
Aber wie wichtig ist das Aussehen im Vergleich zur Funktion?
Entscheidend sind im Grunde genommen vier Aspekte:
- Die Strategie steht über allem
- Gut durchdachte Struktur und Copy (Texte)
- Die passende Technik sorgt dafür, dass das Formular einfach und fehlerfrei funktioniert.
- Eine Funktionierende Formular-Validierung
Du musst auch verstehen, warum die Technik genauso wichtig ist wie das Formular selbst.
Was nutzt ein ein perfektes Formular, wenn die Emails nicht ankommen? Oder im Spam landen? Oder wenn die Dateneingabe frustriert, weil die Validierung unklar ist.
Hier solltest du auf Nummer sicher gehen und vor dem Live gehen testen bis du sicher bist, dass alles funktioniert.
Checkliste für ein gut geplantes Formular
Strategie
Der wichtigste Schritt. Definiere genau, was du erreichen willst. Jetzt stellst du die Weichen, wohin du deine Nutzer schickst.
Struktur und Texte (Fragen, Micro Copy)
Kenne deine Zielgruppe.
Tu alles, damit so genau wie möglich weißt, wie sie ticken.
Stelle die richtigen Fragen in einer logischen Reihenfolge.
Und zu guter Letzt: Schreibe auf Augenhöhe.
Wahl der Technik
Das richtige Tool für dein Formular ist entscheidend.
Nimm eine Lösung, dir deinem Wissen entspricht.
Es gibt zum Beispiel einfache out of the Box Lösungen in der Cloud.
Ich setze auf gute WordPress Plugins.
Zur Technik gehört auch der reibungslose Versand. Am besten über SMTP.
Mit WordPress ist das problemlos möglich.
Validierung und Verifikation
Mit Validierung ist die Eingabeüberprüfung einzelner Felder gemeint (An besten in Echtzeit).
Verifikation beschreibt den reibungslosen Versand aller E-Mails.
Technisch muss alles reibungslos funktionieren.
Formular Design
Dein Formular muss keine Preise Gewinnen, sondern es soll funktionieren.
- Es muss auf großen Bildschirmen und mobil funktionieren
- Gute Benutzerfreundlichkeit muss gegeben sein.
- Das Layout sollte zu deinem Branding passen.
Wenn du heute ein Formular mit einem Plugin baust oder eine Cloud-Lösung nutzt sehen die Standard-Lösungen bereits OK bis gut aus.
Deshalb: Gutes Formulardesign ist nicht in erster Linie ein Designprojekt. Es ist ein strategischer Dialog mit deinen Besuchern mit einem klaren Conversion-Ziel.
Wenn es gut werden soll, kannst du jederzeit einen Experten anheuern, der dir bei der Erstellung hilft.
Fazit – Dein Formular als Conversion-Werkzeug
Diese Liste ist nicht einfach so vom Himmel gefallen.
Im Laufe der Zeit haben sich immer mehr die Ansätze herauskristallisiert, die für mich gut funktionieren.
Was du hier liest funktioniert also bereits auf Websites von Kunden und auf eigenen Projekten.
Ich bin fest davon überzeugt, dass bereits eine einzige dieser Stellschrauben dein Formular verbessern wird.
Aus meinen Learnings der letzten entstand dann auch das ARC-Modell. Diese einfache Struktur musste ich nur aus meinen Formularen herausdestillieren.
Befolge ich selbst immer und jederzeit alle Prinzipien?
Nein, ich versuche diese Impulse immer dann anzuwenden, wenn es am meisten Sinn ergibt. Manchmal breche ich auch bewusst eine Regel.
Zum Beispiel habe ich in einem Projekt die Pflichtfeld-Sternchen als Designelement genutzt.
Behalte die Regeln einfach im Hinterkopf.
Das wird deine Art verändern, wie du in Zukunft grundsätzlich an Formulare herangehst.
Wenn du willst, dass das Formular auf deiner Website mehr kann als nur Daten sammeln:
Dann lass uns sprechen.
Sichere dir einen Termin und wir schauen gemeinsam, wie ich dir helfen kann.